Alfred Stern zu den Q1 2025 Finanzergebnissen

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30. Apr. 2025

4 Min

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Wenn Sie an die ersten drei Monate dieses Jahres denken: Welches Wort kommt Ihnen als Erstes in den Sinn?

Alfred Stern: Begeisterung.

Warum gerade „Begeisterung“?

Alfred Stern: Mit der angekündigten Gründung von Borouge Group International legen wir Borealis, Borouge und NOVA Chemicals zusammen: Das war mein Highlight des ersten Quartals. Es ist eine wegweisende Transaktion – durch diese entsteht das viertgrößte Polyolefin-Unternehmen der Welt. Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner ADNOC schaffen wir einen weltweit führenden Chemieplayer. Nur sehr wenige Unternehmen in unserer Branche haben jemals mit nur einem Schritt eine solche Dimension und Schlagkraft erzielt. Borouge Group International wird hervorragend aufgestellt sein, gestützt durch erhebliche Synergien und eine vielversprechende Pipeline an Wachstumsprojekten. Damit kann man echten Wert schaffen. Ein großartiges Beispiel dafür, wie wir langfristig unsere Resilienz stärken und attraktive Renditen für unsere Aktionär:innen erzielen.

Apropos Finanzen: Wie hat OMV im ersten Quartal 2025 performt?

Alfred Stern: OMV ist trotz des herausfordernden Marktumfelds und der aktuellen geopolitischen Lage profitabel ins Jahr 2025 gestartet. Unser Konzernumsatz lag mit 6,2 Milliarden Euro auf einem stabilen Niveau, wobei alle Geschäftsbereiche positive Beiträge zum Ergebnis leisteten. 

Finanzielle Resilienz scheint also weiterhin eine zentrale Stärke zu sein. Wie ist OMV für die Zukunft aufgestellt?

Alfred Stern: Auf jeden Fall. Unser integriertes Geschäftsmodell – mit den drei Segmenten Chemicals, Fuels und Energy – ermöglicht auch weiterhin ein starkes Ergebnis. Unser Cashflow aus der Betriebstätigkeit war im ersten Quartal mit 1,36 Milliarden Euro grundsolide. Unsere unverändert starke Bilanz wird zudem durch einen niedrigen Leverage-Grad gestützt. Diese finanzielle Stabilität ist für die Umsetzung unserer langfristigen Transformationsstrategie von entscheidender Bedeutung.

Sie haben die Transformation erwähnt: Welche wichtigen Meilensteine wurden diesbezüglich in diesem Quartal erreicht?

Alfred Stern: Wir haben große Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie 2030 erzielt. Ein wichtiger Meilenstein war die erfolgreiche Inbetriebnahme unserer neuen ReOil®-Anlage. Beim Ausbau unseres diversifizierten Gasportfolios sind wir ebenfalls gut auf Kurs. OMV Petrom hat im Rahmen des Projekts Neptun Deep die erste Gasförderbohrung im Schwarzen Meer begonnen. Das Projekt schreitet planmäßig voran und wir erwarten das erste Gas für 2027. Außerdem haben wir die finale Investitionsentscheidung für das Projekt Wittau Tief in Österreich getroffen. Die Produktion soll 2026 anlaufen und könnte unsere Gasförderung in Österreich um rund 50% steigern.

Wie beurteilt OMV seine Rolle bei der Sicherstellung einer stabilen und zuverlässigen Energieversorgung für Europa?

Alfred Stern: Wir sind heute mehr denn je davon überzeugt, dass eine Steigerung des Angebots wesentlich für die Stärkung der Energiesicherheit Europas ist. Das Engagement zur Diversifizierung unseres Gasportfolios durch eigene Förderprojekte und Drittanbieter zeigt deutlich, wie sehr sich OMV für eine ebenso sichere wie leistbare Energieversorgung einsetzt.

Eine letzte Frage: Was stimmt Sie für die kommenden Monate besonders optimistisch?

Alfred Stern: Die Menschen bei OMV. Mit ihrem Engagement und ihrer Anpassungsfähigkeit sind sie die Basis unseres Erfolgs. Wir haben einen Purpose und eine klare Vision sowie spannende Projekte in der Pipeline. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter:innen haben den richtigen Fokus auf Wachstum, um die kommenden Aufgaben in Angriff zu nehmen. Das alles gibt mir viel Zuversicht – für 2025 und darüber hinaus.