Recycling-Technologien

For materials that are recycled over and over again.

Aus Altkunststoffen neue Kreislauflösungen schaffen

Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Sie sorgen dafür, dass unsere Lebensmittel frisch und unsere Medikamente steril bleiben, und sie machen unsere Fahrzeuge leichter. Doch die meisten Kunststoffe werden immer noch linear gedacht: Sie werden hergestellt, verwendet und weggeworfen – um schließlich auf Deponien oder in der Müllverbrennung zu landen. Die Kreislaufwirtschaft hingegen ermöglicht eine längere Nutzung von Materialien. Sie minimiert Abfälle und Emissionen nach dem Prinzip: reduzieren, wiederverwenden und recyceln.

Der größte Teil des Recyclings erfolgt heute mechanisch. Das chemische Recycling ist eine wichtige Ergänzung – mit mehreren entscheidenden Vorteilen: 

  • Es verarbeitet schwer verwertbare Kunststoffe, die sich nicht für das mechanische Recyceln eignen und sonst auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen landen würden. Im Vergleich zur Verbrennung sinken die Treibhausgasemissionen.
  • Die Kunststoffe können ohne Qualitätsverlust unbegrenzt wiederverwertet werden.
  • Der gewonnene Rohstoff wird zu reinen Polymeren verarbeitet, die mit denen aus fossilen Quellen identisch sind. Dadurch eignen sie sich für anspruchsvolle Anwendungen wie Verpackungen und Behälter für Leb, Gesundheitsprodukte, Elektrofahrzeuge und Photovoltaik

Chemisches Recycling wird so zu einem Kernelement der Kreislaufwirtschaft: Es hilft den Stakehol dern entlang der gesamten Wertschöpfungskette, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

ReOil Workers

ReOil®

ReOil® ist unsere patentierte chemische Recycling-Technologie, die Altkunststoffe in kreislauffähige Rohstoffe für die Herstellung chemischer Produkte – insbesondere neuer Kunststoffe – umwandelt. Wir setzen das ReOil®-Verfahren in unserer Raffinerie in Schwechat bei Wien ein und investieren laufend in die Weiterentwicklung dieser Technologie, um den Markt zuverlässig mit kreislauffähigen Rohstoffen zu versorgen.

ReOil® ist Teil unseres Portfolios nachhaltiger Basischemikalien, das die Umstellung unserer Industrie auf kreislauffähige Rohstoffe unterstützt.  

Wie funktioniert das ReOil®-Verfahren?

Die Umwandlung beginnt mit der Pyrolyse, bei der Kunststoffe in einer inerten Umgebung auf 400-450°C erhitzt werden. Das gewonnene Pyrolyseöl kann dann zu einer Basischemikalie weiterverarbeitet werden, die fossile Kohlenwasserstoffe als Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffe ersetzt. 

OMV ReOil Infographic

+Was macht ReOil® so besonders?

Was macht ReOil® so besonders?

ReOil® ist eine der fortschrittlichsten chemischen Recycling-Technologien auf dem Markt und leicht skalierbar. OMV hat diese Technologie in den vergangenen 15 Jahren entwickelt, getestet und mithilfe von Pilotversuchen vorangetrieben. Das Ergebnis ist ein erprobtes Verfahren, das für die größten einsträngigen Anlagen der Branche ausgelegt ist.

+ReOil® in der Praxis

ReOil® in der Praxis

In unserer Raffinerie in Schwechat betreiben wir eine ReOil®-Anlage mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 16.000 Tonnen gemischter Kunststoffabfälle pro Jahr – das entspricht der Menge, die 160.000 österreichische Haushalte jährlich produzieren. Die neue Anlage baut auf den Erfahrungen auf, die wir seit 2018 mit unserer Pilotanlage gesammelt haben.

+Nachweislich nachhaltig

Nachweislich nachhaltig

Unsere ReOil®-Anlagen sind nach dem Massenbilanzansatz ISCC PLUS-zertifiziert: Dieser stellt sicher, dass die recycelten Materialien über die gesamte Lieferkette zurückverfolgt werden können. So lässt sich der jeweilige Recyclinganteil in jeder Phase des Produktionsprozesses glaubhaft nachvollziehen.

Europas größte Abfallsortieranlage

Gemeinsam mit Interzero bauen wir im deutschen Walldürn eine hochmoderne Sortieranlage. Sie wird unsere ReOil®-Anlage zuverlässig mit Altkunststoffen beliefern, die Versorgung unserer Kunden:innen mit kreislauffähigen Rohstoffen sicherstellen und neue Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen.

ReOil

ReOil ® -Lizenzierung: Von Raffinerien für Raffinerien entwickelt

Mit Wood haben wir eine exklusive Kooperation zur weltweiten kommerziellen Lizenzierung der ReOil®-Technologie vereinbart. Über Joint Ventures und Direktlizenzen können Raffinerien und Polymerhersteller die ReOil®-Technologie in ihre eigenen Anlagen integrieren und während des gesamten Lebenszyklus von unserer Unterstützung profitieren. 

ReOil® im industriellen Maßstab

Wir planen den Bau einer großtechnischen industriellen ReOil®-Anlage, die bis zu 200.000 Tonnen Altkunststoffe pro Jahr verarbeiten kann. 

Die Anlage ist für schwer recycelbare Kunststoffe ausgelegt, die sich nicht für das mechanische Recycling eignen. Dank ihrer hohen Kapazität kann sie große Mengen an Altkunststoffen, die sonst auf Deponien oder in der Müllverbrennung landen würden, in wertvolle, kreislauffähige Rohstoffe umwandeln. 

Diese Rohstoffe dienen als Ersatz für Rohöl bei der Herstellung chemischer Produkte, insbesondere hochwertiger Kunststoffe. Im industriellen Maßstab hergestellt, werden sie dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Quellen zu verringern und die chemische Industrie verlässlich mit nachhaltigen Rohstoffen zu versorgen. 

Wissenswertes

  • Wo: in unserer Raffinerie Schwechat, Österreich
  • Kapazität: bis zu 200.000 Tonnen Altkunststoffe pro Jahr
  • Emissionseinsparung: voraussichtlich 2,2 Millionen Tonnen CO₂ in den ersten 10 Jahren im Vergleich zur Verbrennung
  • Förderung: bis zu 81,6 Millionen EUR aus dem EU-Innovationsfonds
  • Status: endgültige Investitionsentscheidung steht noch aus

Förderung durch den EU-Innovationsfonds

Für die industrielle ReOil-Anlage erhält OMV eine Förderung von bis zu 81,6 Millionen EUR aus dem EU-Innovationsfonds. Wir hatten uns im Rahmen der Ausschreibung 2023 um diese Förderung beworben. Die Anlage wurde als eines der wenigen Projekte im Bereich Kunststoff- und Chemierecycling ausgewählt – ein Beweis für  unsere Innovationskraft und das Potenzial der ReOil-Technologie, die Transformation der chemischen Industrie in Richtung Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.


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Dieses Projekt wird von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Agentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

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