Management natürlicher Ressourcen

Unser Ziel ist es, die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Dabei konzentrieren wir uns auf die Themen Wasserverbrauch, Umweltschäden durch Produktaustritte, Biodiversität, Abfall und Kreislaufwirtschaft.
Im Rahmen unserer Gesamtstrategie verfolgen wir übergreifende und themenspezifische Lösungsansätze. Dies ermöglicht ein einheitliches Vorgehen und eine präzise Berichterstattung an unser Management.
Einhaltung der Umweltgesetze
Wir tragen Verantwortung für die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt. Verstöße gegen nationale und internationale Umweltvorschriften können zu Bußgeldern und Imageschäden führen. Nicht zuletzt wollen wir vorbildlich handeln, um die gesellschaftliche Akzeptanz unseres Unternehmens („License to Operate“) zu erhalten.
Unser Umweltmanagement-Standard verlangt:
- Wir halten alle relevanten Umweltgesetze und -vorschriften strikt ein
- Wir identifizieren die uns betreffenden Umweltanforderungen
- Wir entwickeln und pflegen umfassende Compliance-Datenbanken
- Wir handeln nach weltweit anerkannten Best Practices
- Wir entwickeln Programme, um Verstöße und damit verbundene finanzielle Verluste zu vermeiden
- Wir bewerten Umweltauswirkungen und -risiken
- Wir erfüllen Umweltleistungsstandards in den Bereichen Energie, Emissionen, Wasser, Rohstoffe, Abfall, gefährliche Stoffe sowie Schutz von Artenvielfalt und Ökosystemen
Weitere Infos finden Sie im OMV Nachhaltigkeitsbericht.
Umweltrisiken
Unser Ansatz umfasst regulatorische, operative, finanzielle und Reputationsrisiken. Die meisten dieser Risiken betreffen die Themen Klimawandel, Wasser oder Energie, denen wir mit unserem unternehmensweiten Risikomanagement (Enterprise-Wide Risk Management, EWRM) begegnen.
Um Umweltrisiken besser überwachen und steuern zu können, setzen wir digitale Tools wie das Active Risk Manager System (ARMS) ein. Denn Umweltrisiken existieren nicht im luftleeren Raum. Vielmehr müssen wir ihre Wechselwirkungen mit HSSE und allgemeinen Geschäftsrisiken berücksichtigen. Das System definiert Richtlinien und Verantwortlichkeiten und hilft uns, Risiken auf allen Ebenen zu reduzieren.
Bei der Risikobewertung verfolgen wir einen strukturierten Ansatz: Strategische Themen wie Klimawandel und Wasserknappheit werden top-down angegangen, während Themen, die sich auf operativer Ebene ergeben, vor Ort und bottom-up entschieden werden – einschließlich der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Bevor wir neue Projekte in Angriff nehmen oder in neuen Ländern aktiv werden, analysieren wir die Umweltrisiken, um die lokale Gesetzgebung sowie mögliche Auswirkungen auf sensible und geschützte Gebiete und gefährdete Arten zu berücksichtigen. Dieser Sorgfaltspflicht kommen wir während der gesamten Projektlaufzeit nach.
Weitere Informationen
ESIA Norway
Unser Engagement für die Umwelt
Biodiversität
Wir setzen uns für den Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und Ökosysteme ein. Dabei orientieren wir uns am Globalen Biodiversitätsrahmen Global Biodiversity Framework (GBF) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und an der Biodiversitätsstrategie der EU.
Unser konzernweites Rahmenwerk für Natur und Biodiversität nutzt den von der „Taskforce on Nature-related Financial Disclosures“ entwickelten LEAP-Ansatz (Locate, Evaluate, Assess, Prepare): Es geht darum, die sensibelsten Standorte zu identifizieren, Auswirkungen und Abhängigkeiten zu bewerten, Risiken und Chancen einzuschätzen und uns auf eine professionelle Naturberichterstattung vorzubereiten.
Wassermanagement
Ein konsequentes Wassermanagement hilft, Kosten und Risiken zu reduzieren. Wir sind bemüht, unseren Wasserverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren, Wasserressourcen effizienter zu nutzen und Abwasser mit modernsten Methoden zu reinigen und aufzubereiten.
Für unsere Upstream- und Downstream-Aktivitäten benötigen wir große Mengen Wasser. Für Bohrungen, Dampferzeugung, Kühlung und andere industrielle Prozesse setzen wir Süßwasser ein, geringe Mengen werden auch für nichtindustrielle Zwecke verwendet. Einen Teil des Brauchwassers bereiten wir auf und verpressen es wieder in die Lagerstätten, um die Förderrate zu optimieren.
Einige unserer Offshore-Plattformen nutzen entsalztes Wasser. Darüber hinaus verwenden unsere Raffinerien und andere Anlagen Brackwasser oder aufbereitetes Wasser im täglichen Betrieb.
Wasserstrategie
Wasser ist für uns eine wertvolle und knappe Ressource, die wir nachhaltig und unter Einhaltung strengster Vorschriften nutzen. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort verpflichten wir uns zu absoluter Transparenz und halten unsere Mitarbeiter:innen dazu an, die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Wasserressourcen so gering wie möglich zu halten.
Wir wollen unser Wassermanagement fortlaufend verbessern. Dazu orientieren wir uns künftig an festgelegten Kennzahlen: Alle von uns betriebenen Standorte werden in den kommenden Jahren konkrete Wassermanagementpläne erarbeiten und umsetzen.
Management von Ölaustritten
Ölaustritte sind in unserer Branche ein kritisches Umweltthema. All unsere Maßnahmen zielen drauf ab, Ölaustritte zu vermeiden, unabhängig davon, ob sie auf unsere Betriebsabläufe, Sabotage oder Naturereignisse zurückzuführen sind. Sollte es dennoch dazu kommen, reagieren wir sofort und umfassend.
Vermeidung von Ölaustritten
Wir haben vorbeugende Maßnahmen umgesetzt, um Gefahrenquellen zu identifizieren, Risiken zu managen und mögliche Leckagen durch regelmäßige Wartung unserer Anlagen zu verhindern. Hinzu kommen umfassende Notfallpläne, die allen Beteiligten den Zugriff auf die erforderlichen Materialien und Ausrüstungen verschaffen, um schnell reagieren und mit den Reinigungs- und Aufräumarbeiten beginnen zu können.
Beseitigung von Ölverschmutzungen
Kommt es zu einem Ölaustritt, bewerten wir die Situation und beseitigen die Verschmutzung gemäß unseren internen Verfahren. Leckagen werden sofort oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums beseitigt, je nachdem, wie die Instandhaltungsprozesse an dem betroffenen Standort ablaufen und welche Risikobewertungen und betrieblichen Überlegungen zugrunde liegen.
Wir arbeiten intensiv daran, unsere Reaktion auf Ölverschmutzungen zu verbessern und Umweltschäden zu reduzieren. Deshalb führen wir regelmäßig Übungen und Schulungen durch, bei denen unter anderem Ölaustritte simuliert werden.
Abfallmanagement
Bei unserer Geschäftstätigkeit fallen verschiedene feste und flüssige Abfälle an. Dazu gehören gefährliche Abfälle wie Ölschlämme, Chemikalien, Katalysatoren und Bauschutt sowie nicht gefährliche Abfälle wie Bodenaushub, gemischte Siedlungsabfälle, Papier und Metall.
Bei der Abfallverwertung und -entsorgung folgen wir international anerkannten Best Practices, auch beim Umgang mit Bohrabfällen. Wo die Entsorgungsmöglichkeiten vor Ort nicht ausreichen, unterstützen wir Vertragspartner beim Aufbau von Kapazitäten. Wir verwerten und recyceln Abfälle wann immer möglich, auch bei der Stilllegung oder Schließung von Standorten. Wenn Recycling keine Option ist, lassen wir alle Abfälle in genehmigten Anlagen oder von zuverlässigen Vertragspartnern entsorgen, die regelmäßig überprüft werden.
Kreislaufwirtschaft
Als Kunststoffhersteller sind wir uns des großen Problems der Kunststoffabfälle bewusst. Unkontrolliert entsorgte Kunststoffabfälle landen oft auf Deponien oder werden verbrannt, was zu Umweltschäden führt, Meereslebewesen gefährdet und potenzielle Gesundheitsrisiken für den Menschen birgt.
Angesichts der Dringlichkeit des Problems haben wir den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu einem Eckpfeiler unserer Strategie 2030 gemacht. Anders als das lineare Modell von „take-make-waste” ist die Kreislaufwirtschaft im wahrsten Sinne des Wortes erneuerbar: Im Idealfall zirkulieren Ressourcen, Materialien und Produkte in einem unendlichen Kreislauf, in dem wir produzieren, ohne viel zu nehmen und wegzuwerfen.
Wir konzentrieren uns darauf, Kunststoffabfälle zu recyceln und daraus wertvolle Materialien und Produkte herzustellen. Darüber hinaus stellen wir Kunststoffe zunehmend aus erneuerbaren Rohstoffen wie Biomasseabfällen her, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen. Ziel ist es, den Bedarf an fossilen Rohstoffen zu reduzieren und damit die CO2-Bilanz der Produktion zu verbessern.