Blaupause für die Zukunft: Österreichs größte Anlage für grünen Wasserstoff

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8. Mai 2025

5 Min

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Der 10-MW-Elektrolyseur produziert jährlich 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff – OMV zeigt damit, dass sie es mit ihrem Engagement für Nachhaltigkeit ernst meint, schreibt Thomas Uitz.

Grüner Wasserstoff wird im Energiesystem der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Er wird eine nachhaltigere Mobilität ermöglichen und zur Stabilisierung unserer Stromnetze beitragen, da erneuerbare Energie in Form von grünem Wasserstoff gespeichert werden kann

Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeite ich bei OMV an Wasserstoffprojekten und habe gemeinsam mit meinen Kolleg:innen Innovationen vorangetrieben, die helfen, Wasserstoff nachhaltiger zu produzieren.

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Thomas Uitz

Ich bin stolz darauf, dass unsere Anstrengungen Früchte tragen und die Elektrolyseanlage UpHy in unserer Raffinerie Schwechat nun die Produktion aufgenommen hat. Mit einer Leistung von 10 Megawatt (MW) ist sie die größte betriebene Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff in Österreich

Größere Projekte sind bereits angekündigt, viele befinden sich aber noch in der Planungsphase; die tatsächliche Inbetriebnahme von Anlagen ist ebenso entscheidend wie anspruchsvoll. Langfristiges Ziel ist die industrielle Produktion von grünem Wasserstoff, und die Inbetriebnahme dieser Vorzeigeanlage ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung.

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Mit industriell hergestelltem grünem Wasserstoff in die Zukunft

Industriell erzeugter Wasserstoff ist nichts Neues. Doch heute wird das im Überfluss vorhandene Element in vielen Branchen benötigt zum Beispiel von der Stahlindustrie. In unseren OMV Raffinerien nutzen wir ihn zur Herstellung von Chemikalien und Kraftstoffen. Bisher haben wir dafür aus Erdgas gewonnenen grauen Wasserstoff verwendet.

Um die Transformation unseres Unternehmens zu ermöglichen, brauchen wir grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab. Dafür gibt es verschiedene Wege. Unser Leuchtturmprojekt UpHy nutzt das hochmoderne Verfahren der Protonenaustauschmembran-Elektrolyse (PEM). 

Der Elektrolyseur wird zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben, die wir über Stromabnahmeverträge beziehen. So haben wir beispielsweise mit der WEB Windenergie AG einen Vertrag über den Bezug von Strom aus einer neu errichteten Windkraftanlage abgeschlossen. Dadurch kann Wasserstoff nahezu CO2-frei erzeugt werden

Pionier für saubere Energie - Zertifizierte Leistung

Wir haben bereits 2021 in das Projekt UpHy investiert, obwohl die Rechtslage unklar war und es noch keine eindeutigen Zertifizierungsregeln gab. Wie bei jedem Pionierprojekt war es ein mutiger Schritt mit vielen Unbekannten und Hindernissen.

Wir haben die Anlage auf unserem Raffineriegelände gebaut, um den Wasserstoff ohne Zwischentransport direkt in unsere Anlagen einspeisen zu können. Das erforderte die Anpassung der PEM-Anlagen an die hohen OMV Sicherheitsstandards, die weit über die EU-Sicherheitsvorschriften hinausgehen.

Die Zertifizierung war ein weiterer wichtiger Meilenstein. Unser 10-MW-Elektrolyseur erfüllt die höchsten Standards für die Produktion von grünem Wasserstoff, gemäß den EU-Vorschriften für "Erneuerbare Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs (Renewable Fuels of Non-Biological Origin, RFNBO)". Sie sollen sicherstellen, dass die Kraftstoffe tatsächlich aus erneuerbarem Strom hergestellt werden. Für jede Stunde wird berechnet, wie viele Treibhausgase eingespart werden. Eine unabhängige Organisation muss das Kontrollsystem zertifizieren, bevor die Anlage offiziell grünen Wasserstoff produzieren darf. Wir sind stolz darauf, als erstes Unternehmen in Österreich und als eines der ersten in Europa die RFNBO-Zertifizierung gemäß ISCC-Zertifizierungssystem erhalten zu haben. 

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OMV produziert erstmals eigenen grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab

Der Elektrolyseur ging im April in Betrieb. Während sich viele andere grüne Wasserstoffprojekte noch in der Planungs- oder Bauphase befinden, liefert unsere Anlage bereits greifbare Ergebnisse.   

Die Herausforderungen auf dem Weg dorthin waren komplex. Es gab kaum Erfahrungen im Umgang mit Vorschriften, Genehmigungen und der Integration der neuen Technologie in bestehende Anlagen. Doch der Hindernislauf hat sich gelohnt: Beim Bau einer weiteren geplanten deutlich größeren Anlage können wir das erworbene Wissen und die gemachten Erfahrungen nutzen, um das Projekt möglichst schnell und reibungslos voranzubringen.

Das Projekt steht auch stellvertretend für den umfassenden Wandel bei OMV. Wir leisten Pionierarbeit bei neuen Technologien und erschließen völlig neue Geschäftsfelder. Dabei sammeln wir wertvolle Erfahrungen, die uns helfen, nachhaltige Innovationen weiterzuentwickeln und unser kohlenstoffarmes Geschäft auszubauen. 

Grüner Wasserstoff wird einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Transformation unseres Unternehmens, unserer Branche und darüber hinaus leisten. Die Umsetzung dieses Vorzeigeprojekts ist ein starkes Signal, dass wir uns diesem Wandel nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis verpflichtet fühlen. 

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