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Innovation braucht Neugierde und Disziplin

Reading time: 5 min

Innovations-Experte Andreas Leitner über Innovation bei der OMV.

Bis 2050 soll die OMV ein CO2-neutrales Unternehmen sein. Dazu muss sie sich und ihre Geschäftsmodelle neu erfinden. Transformation ist also das Gebot der Stunde – nicht nur bei der OMV, sondern in der gesamten Öl-, Gas- und Chemieindustrie. 
Wir haben mit Andreas Leitner, OMV Senior Vice President Innovation & Technology darüber gesprochen, was Innovationsgeist für ihn bedeutet, welche Rolle Innovation im Unternehmen spielt – und was Altspeisefette, Kunststoffabfälle und Disziplin damit zu tun haben.

Warum ist Innovation aktuell ein so wichtiges Thema für die OMV?

Andreas Leitner (AL):  Nicht nur jeder Bereich, sogar das Geschäftsmodell selbst denken wir neu – vom linearen Geschäftsmodell hin zur Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es vor allem um die Erreichung unserer Klimaziele, um die Reduktion des CO2-Fußabdrucks der Produkte, aber auch um den Erhalt der Betriebslizenz, also die gesellschaftliche Akzeptanz der OMV.

Andreas Leitner
Andreas Leitner
Unsere Branche steht vor einer Transformation historischer Größe. Sie kann nur durch Innovationen in allen Geschäftsbereichen unseres Konzerns gelingen.

War Innovation immer schon ein so zentrales Thema in der OMV?  

AL: Die OMV war immer schon innovativ, sonst hätte der Konzern nicht so lange mit einer hohen Profitabilität gewirtschaftet. Ich sehe außerdem einen starken Unternehmergeist – also den Willen, Dinge zu verbessern, neugierig zu sein und Strategien und Ziele zu erreichen. Vor allem im Bereich der Prozessoptimierung gibt es seit Jahren hohe Kompetenz und viel Know-how im Unternehmen, außerdem sind wir Expert:innen darin, hochkomplizierte chemische Prozesse sicher zu betreiben. Das kommt uns nun auch bei diversen Innovationsprojekten zugute.

Können Sie uns konkrete Beispiele nennen?
 

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© OMV

AL: Im Energy Bereich wäre das zum Beispiel die Geothermie. 1983 gelang unseren Ingenieur:innen die damals tiefste Bohrung Europas mit 8.553 Metern. Wir haben also einiges an Know-how im Bereich von Bohrungen – nur dass wir in diesem Fall nicht nach Öl- und Gas suchen, sondern nach heißem Wasser. 
Oder unser ReOil® Projekt in der Raffinerie Schwechat, bei dem wir Kunststoffabfälle, die für mechanisches Recycling ungeeignet sind, in Öl umwandeln und die Monomere als Rohstoff wieder an die Borealis schicken. Für dieses chemische Recycling-Verfahren nutzen wir im Grunde dieselben und ähnliche Kompetenzen wie für unsere herkömmlichen petrochemischen Anlagen. Das spannende ist, dass wir dabei unsere Skills weiterentwickeln: Von der Verarbeitung von Flüssigkeiten und Gasen hin zu Feststoffen wie Kunststoffabfällen.

Wie sieht es mit nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen aus?

AL: Ein wichtiges Projekt sind die Sustainable Aviation Fuels. Im sogenannten Co-Processing Verfahren stellen wir unter Mitverarbeitung von regionalen Altspeisefetten Kerosin her, das nicht nur die Emissionen im Flugverkehr senkt, sondern auch den höchsten Qualitätsansprüchen genügen muss. Mit SAF können im Vergleich zu herkömmlichem Jet-Benzin CO2-Emissionen um mehr als 80 Prozent reduziert werden. Einen innovativen, bereits patentierten Prozess werden wir demnächst mit unserer nagelneuen Glycerin2Propanol Pilotanlage in Schwechat installieren. Glycerin ist ideal, um es für die Produktion von Biobenzin einzusetzen: Es ist ein Abfallprodukt, gut verfügbar und steht in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Übrigens: Bleifreies Benzin war 1984 erstmals an unseren Tankstellen in Österreich erhältlich.
Im Laufe des Jahres wird in Schwechat außerdem eine neue 10 MW Elektrolyse-Anlage in Betrieb gehen. Mit ihr werden wir grünen Wasserstoff erstmals selbst herstellen und damit bis zu 15.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen.

Wie ausgereift sind diese Projekte?

AL: Alle genannten Projekte haben bereits einen Technologie-Reifegrad um sie überwiegend im 2. Halbjahr 2023 zu implementieren. Die ReOil® Anlage zum Beispiel wird eine Kapazität von 16.000 Tonnen pro Jahr haben, 2027 soll die Kapazität dann auf 200.000 Tonnen pro Jahr erhöht werden. Die SAF-Produktion startete bereits 2022 und soll bis 2030 auf 700.000 Tonnen pro Jahr gesteigert werden. In Norwegen haben wir gerade gemeinsam mit Aker BP eine Lizenz zur CO2-Abscheidung und -Speicherung auf dem norwegischen Kontinentalschelf erhalten. CCS macht eine sichere und dauerhafte Speicherung von CO2 möglich und ist eine wichtige Säule in unserer Strategie, um bis 2050 klimaneutral zu werden.

Wie sieht der Weg von der Idee zur Innovation aus?

AL: Wichtig beim Thema Innovation ist, dass man nicht nur über die Dinge spricht, sondern sie auch tut. Außerdem muss der Innovationstrichter immer gut gefüllt sein. Denn viele gute Ideen sind einfach nicht realisierbar. Es kann sehr schmerzhaft sein, wenn eine Idee nicht weiterverfolgt wird und ein Projekt aus kommerziellen oder technischen Gründen gestoppt werden muss. Man muss die Projekte regelmäßig nüchtern und datenorientiert diskutieren und bewerten – und sich ehrlich eingestehen, wenn etwas nicht funktioniert.

Was fördert den Innovationsgeist?
AL: Meine Erfahrung zeigt mir, dass flache Hierarchien innovatives Denken fördern. Gleichzeitig ist ein starkes Führungsteam eine wichtige Voraussetzung, ebenso eine  Fehlertoleranz. Nicht zu tolerieren hingegen ist Inkompetenz. Dinge können schiefgehen, aber man darf Fehler nicht wiederholen, sondern muss aus ihnen lernen. Innovation braucht außerdem eine gute Portion Neugierde und Offenheit für Experimente, allerdings mit einer gewissen Disziplin und einem klaren Fokus, was man daraus lernen möchte.

Schafft die OMV diese Transformation ganz allein?

AL: Wie erwähnt befindet sich die gesamte Industrie in einem fundamentalen Transformationsprozess. Diese Entwicklung ist für ein einzelnes Unternehmen aus Kompetenz- und Kapitalgründen kaum schaffbar. Ein Portfolio an Partnerschaften entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufs ist unverzichtbar, von großen Firmen mit entsprechendem Kapital bis hin zu kleinen, agilen Start-ups. Als Partner von Verbund X Accelerator schaffen wir eine zentrale Schnittstelle zu Start-ups. Dabei ist es wichtig, sich immer auf Augenhöhe zu begegnen und flexibel zu bleiben. Nebenbei erweitern wir unseren Horizont und lernen Talente kennen, die uns helfen, neue Lösungsansätze zu denken. Immerhin muss man bedenken, dass viele Technologien und Bereiche noch sehr jung sind es gar nicht so einfach ist, die entsprechende Expertise zu bekommen.
Open Innovation ist ein weiteres wichtiges Thema. Mit dem digitalen OMV Sphere Tool schaffen wir eine niederschwellige Möglichkeit, Kontakt mit uns aufzunehmen.

Hat die OMV also, was es braucht, um die große Transformation zu meistern?

AL: Ja, wir haben, was es braucht. Klimaneutralität bis 2050 ist ein großartiges, aber herausforderndes Ziel für die OMV. Wir haben ein hochqualifiziertes Team, sowohl bei den Mitarbeiter:innen in den operativen Bereichen wie den Raffinerien und Anlagen als auch bei den Kolleg:innen in den Geschäftsbereichen und den unterstützenden Funktionen. Es reicht aber nicht, die Kompetenzen nur zu erhalten, im Sinne der Innovation müssen wir uns auch laufend weiterbilden und uns neue Technologien aneignen. Im Energy Bereich tun wir das zum Beispiel mit der Initiative UPskilling. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen und externen Partner:innen wird uns die Transformation gelingen. Es wird kein Spaziergang, aber mit unserem aktuellen Portfolio sind wir auf einem guten Weg. 

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