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Wie aus Altspeiseöl Grüner Diesel wird

Reading time: 4 min

Im ganzen Land riecht es nach Schnitzel, Pommes und Chicken Nuggets, weil Autos mit Biodiesel aus altem Frittieröl fahren? Könnte das die Zukunft des Verkehrs sein? Ja. Und nein. Das mit dem Geruch jedenfalls stimmt nicht.

„Die OMV arbeitet daran, verstärkt Altspeiseöl für die Erzeugung von Biokraftstoffen zu verwenden“, bestätigt Gudrun Kollmitzer. Doch der Weg von der Fritteuse in der Fast Food-Kette bis zum Tank eines Autos ist komplex und lang. Und Altspeiseöl ist nur ein Rohstoff von vielen, mit denen sich die OMV beschäftigt und der mithilfe des so genannten Co-Processing-Verfahrens zu Grünem Diesel verarbeitet werden kann.

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Wir suchen ständig alternative Rohstoffquellen für unsere Kraftstoffe. Es tut sich weltweit viel auf dem Gebiet, es gibt laufend neue Entwicklungen. Für uns ist wichtig, am Ball zu bleiben und bei den vielversprechendsten Entwicklungen abzuschätzen, ob für uns die Verfügbarkeit und auch die Produktausbeute der unterschiedlichen Rohstoffe stimmen. 
Gudrun Kollmitzer, Abteilungsleiterin Bio & Feedstock, OMV Downstream GmbH

Was genau ist Co-Processing?

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„Co-Processing“ bedeutet eigentlich „Mitverarbeitung“. Und gemeint ist damit in diesem Fall eine Technologie, die in der Raffinerie Schwechat eingesetzt werden soll, um Grünen Diesel herzustellen. Während bei konventionellen Verfahren die biogene Kraftstoffkomponente (aus z. B. Pflanzen- oder Altspeiseöl) dem Diesel erst nach der Produktion zugemischt wird, werden beim Co-Processing die biogenen Rohstoffe gemeinsam mit dem Erdöl verarbeitet, und zwar in der sogenannten Hydrieranlage. Dort wird dem Ölgemisch Wasserstoff zugesetzt, wodurch unerwünschte Bestandteile wie Sauerstoff und andere Verunreinigungen entfernt werden. Übrig bleibt ein reiner Kohlenwasserstoff, der chemisch gesehen dem fossilen Dieselkraftstoff sehr ähnlich und außerdem sehr hochwertig ist und deshalb auch im Fahrzeug problemlos eingesetzt werden kann.

Schon heute ist dem Diesel, den wir an der Tankstelle tanken, meistens ein konventioneller Bioanteil beigemengt, allerdings aus Qualitätsgründen limitiert auf maximal sieben Prozent (B7). Das Co-Processing ermöglicht uns durch die hochwertige Produktqualität, diesen Bioanteil auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen und damit den CO2-Fußabdruck sehr viel stärker zu reduzieren.

Upgrade in der Raffinerie Schwechat

Die ersten Versuche, in der Raffinerie Schwechat hochwertigen Biodiesel durch Co-Processing herzustellen, wurden bereits 2016 gestartet. Jetzt soll eine Großanlage gebaut werden, die jährlich bis zu 160.000 Tonnen biogene Rohstoffe verarbeiten kann. Damit ist die OMV eines der ersten Unternehmen in Europa, das Co-Processing in einem industriellen Maßstab betreiben wird. „Der Vorteil von Co-Processing ist, dass wir bei dieser Anlage technisch keine Einschränkung haben, was den sogenannten Feedstock - also die Rohstoffe – betrifft. Theoretisch kann die Anlage das Rohöl gemeinsam mit allen möglichen anderen Ölen verarbeiten - Raps-, Sonnenblumen- oder eben auch Altspeiseöl. Genauso wie Rohöl müssen diese Rohstoffe jedoch eine gewisse Qualität vorweisen, dafür gibt es klare Spezifikationen, zum Beispiel gibt es ein Limit wieviel Phosphor oder andere Metalle es beinhalten darf“, führt Gudrun Kollmitzer aus. Der limitierende Faktor sei derzeit aber eher die Verfügbarkeit: „Welches Öl zum Einsatz kommt, richtet sich stark nach dem Angebot. Nicht alle Rohstoffe stehen in der entsprechenden Qualität und Menge zur Verfügung.“

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A wie Algenöl?

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Anfangs sollen in der Co-Processing Anlage in Schwechat daher vor allem Pflanzenöle verarbeitet und damit Biokraftstoffe der ersten Generation hergestellt werden. Damit es zu keiner „Teller-Tank-Konkurrenz“ kommt, gelten klar festgesetzte rechtliche Rahmenbedingungen: „Das bedeutet für uns, dass wir auch in den kommenden Jahren diesen Bioanteil in unseren Kraftstoffen nicht über das nationale Limit von maximal 7 Prozent erhöhen dürfen“, erklärt Gudrun Kollmitzer. „Deshalb beschäftigen wir uns jetzt schon mit der nächsten Phase, nämlich der Ausweitung unseres Portfolios um Biokraftstoffe der zweiten Generation, also abfallbasierte Kraftstoffe. Diese umfassen beispielsweise die Verarbeitung von Altspeiseölen. Die besondere Herausforderung hier liegt in der Verfügbarkeit des Altspeiseöls und in der Qualität. Der Rohstoff muss zuerst entsprechend aufbereitet werden, bevor man ihn in den Raffinerieprozess einbringen kann.“ Und auch in Sachen „Advanced Fuels“, also fortschrittliche Biokraftstoffe der dritten Generation, ist die OMV dran. „Wir suchen ständig alternative Rohstoffquellen“, erklärt Gudrun Kollmitzer. So kommen z. B. Öle von Algen und Cashewnuss-Schalen als Rohstoff in Betracht. „Es tut sich weltweit sehr viel auf dem Gebiet, es gibt laufend neue Entwicklungen und viel Forschung in alle Richtungen. Für uns ist wichtig, am Ball zu bleiben und bei den vielversprechendsten Entwicklungen abzuschätzen, ob für uns die Verfügbarkeit und auch die Produktausbeute der unterschiedlichen Rohstoffe stimmen.“

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Nachhaltige Produktion

Hydriertes Pflanzenöl, so wie es in der Co-Processing Anlage in der Raffinerie Schwechat ab 2023 produziert wird, spart im Vergleich zu fossilem Diesel bis zu 360.000 Tonnen CO2 jährlich. Das entspricht etwa den Emissionen eines Pkws, der 60.000 mal um den Äquator fährt. Was als Biokraftstoff ausgewiesen ist, muss eine CO2-Reduktion von zumindest 65 Prozent gegenüber fossilem Diesel erreichen.

Auch wenn noch nicht absehbar ist, welcher Rohstoff letztlich das Rennen machen wird – klar ist, dass an der CO2-Reduktion kein Weg vorbei führt. Denn obgleich die Bedeutung von alternativen Antriebsarten wie Elektro zulegt, werden Benzin- und Diesel-betriebene Autos mittelfristig aufgrund ihrer langen Lebensdauer noch für längere Zeit unser Straßenbild prägen. Umweltfreundliche Alternativen für diese konventionellen Kraftstoffe sind daher ein Muss.


Fakten zu Biokraftstoffen
 

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