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Tiefengeothermie: Sitzt Wien auf einem Schatz?

Reading time: 3 min

Wie uns Jahrmillionen altes Thermalwasser in eine klimaneutrale Zukunft führen kann und wie ein Joint Venture schon bald 200.000 Wiener Haushalte mit klimaneutraler Energie versorgen soll.

Die alten Etrusker und Römer nutzten sie bereits. Die Bewohner:innen der Vulkaninsel Island versorgt sie schon lange mit klimaneutraler Energie. In manchen Gebieten liegt sie tief unten in Jahrmillionen altem Gestein verborgen: Geothermie, die Wärme, die unter uns im Boden schlummert. Jetzt soll sie zu einem wichtigen Baustein auf unserem Weg in eine klimaneutrale Zukunft werden.

Unter Geothermie versteht man die Nutzung der im Erdinneren gespeicherten Wärme, die entweder dem heißen Gestein selbst oder aber über das im Untergrund vorhandene Thermalwasser gewonnen werden kann. Manchmal dicht unterhalb der Oberfläche, wie etwa auf Island, wo die geothermische Nutzung recht einfach und effizient ist. Manchmal aber liegen die Lagerstätten in großer Tiefe, wie in den Gesteinsformationen des Wiener Beckens. Und so schlummert mehr als 3.000 Meter unterhalb Wiens ein Schatz: Das Thermalwasser in der 20 Millionen Jahre alten Gesteinsschicht namens „Aderklaaer Konglomerat“. Es liegt hundertmal tiefer als die tiefste U-Bahnstation Wiens.

„Das Wasserreservoir erstreckt sich über eine Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern und ist in Teilen über 100 Grad Celsius heiß. Es könnte in Zukunft große Teile Wiens mit CO2- neutraler Wärme versorgen“, erklärt Bernhard Novotny, der bei der OMV für Geothermie-Projekte mitverantwortlich ist.

Mit „deeep“ wird der Energieschatz aus der Tiefe gehoben

All das weiß man dank eines Forschungsprojekts von Wien Energie, an dem die OMV maßgeblich beteiligt war. Bei der Erkundung, Planung und Messung des geothermischen Potenzials des östlichen Wiener Beckens haben die Projektpartner von „GeoTief Wien“ zwischen 2016 und 2022 umfassende Daten und Erkenntnisse gesammelt. 

Spätestens seitdem steht auch fest: Will man das Potential der Energie aus der Tiefe nutzen, braucht es einiges an Infrastruktur, Expertise und Know-how. Genau deshalb haben sich die OMV und Wien Energie zum Joint Venture „deeep“ zusammengeschlossen. „Wir bringen über 80 Jahre Erfahrung ein, dazu unsere Expertise in den Bereichen Geologie, Geophysik und Tiefenbohrungen“, sagt Bernhard Novotny.

Die Wien Energie betreibt eines der größten Fernwärmenetze Europas und versorgt bereits ca. 440.000 Privat- und 7.800 Gewerbekund:innenmit Fernwärme. „Bis 2040 möchten wir CO2-neutral sein und Geothermie wird dabei eine wichtige Rolle spielen“, sagt Peter Keglovic, Projektmanager für Tiefengeothermie bei der Wien Energie.

So funktioniert (Tiefen-)Geothermie

Abgesehen von den technologischen Herausforderungen einer Bohrung in dieser Tiefe ist der Prozess recht simpel: „Das Thermalwasser wird mittels Tiefenbohrung in eine Anlage an der Oberfläche befördert. Hier wird die Wärme direkt in das Fernwärmenetz gespeist, und das abgekühlte Wasser wird wieder in das Thermalwasservorkommen zurückgepumpt, wo es sich schließlich erneut durch die natürliche Erdwärme erhitzt“, erklärt Bernhard Novotny.

Großes Potenzial in großer Tiefe

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© deeep/APA Auftragsgrafik

Die im Rahmen von „deeep“ geplante Geothermie-Anlage Hydros Seestadt soll in Aspern im Nordosten Wiens entstehen und ab 2027 jährlich bis zu 20 Megawatt Wärme in Kombination mit Wärmepumpen produzieren. 
 
Damit können rund 20.000 Haushalte versorgt werden. Langfristiges Ziel ist es, mit mehreren Anlagen dieser Art bis zu 200 Megawatt zu produzieren und damit 200.000 Haushalte klimaneutral mit Wärme zu versorgen. „Wien will bereits bis 2040 klimaneutral sein und Geothermie wird eine große Rolle dabei spielen dieses Ziel zu erreichen”, so Peter Keglovic.  

Vorteile, Highways und Herausforderungen 

Geothermie ist eine CO2-neutrale, erneuerbare Energiequelle, die in einem geschlossenen Kreislauf gewonnen wird, laufend verfügbar ist und lokal – und somit unabhängig von Importen – produziert wird. Gleichzeitig wird dieser Vorteil zur Herausforderung, denn Wärme lässt sich nicht über lange Strecken befördern. „Allerdings haben wir die Möglichkeit, sie auf sogenannten Geothermie-Highways über mehrere Kilometer zu transportieren“, erklärt Bernhard Novotny.

Insgesamt überwiegen die Vorteile, meint der Experte: „Geothermie ist eine hervorragende Energiequelle. Sie ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität und macht uns unabhängig.“ 

Dass das Thermalwasser im Aderklaaer Konglomerat ausgerechnet direkt unterhalb einer Millionenstadt gefunden wurde, in der es bereits ein gut ausgebautes Fernwärmenetz gibt, ist jedenfalls ein großes Glück – ein Schatz aus der Tiefe, den wir mit dem richtigen Know-how und einer entsprechenden Infrastruktur schon bald heben werden

Verfolgen Sie die ganze Situation aus unserem OMV podcast "Rethinking Resources":

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