Die Butadien-Anlage in der Raffinerie Burghausen läuft!
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4 Jahre Planungszeit, über eine Million Arbeitsstunden und 1.200 Tonnen verlegte Rohrleitungen: Projektleiter Thomas Rieger und sein Team hatten eine Mammutaufgabe zu stemmen bis die neue Butadien-Anlage in der OMV Raffinerie Burghausen im Juni 2015 in den regulären Betrieb überging. Seit Frühsommer 2015 arbeitet sie, die Butadien-Anlage – und hier erzählt er uns ihre Geschichte.
Thomas Rieger ist glücklich. Vor vier Jahren hat er sich an die Herkules-Aufgabe gesetzt, eine neue Butadien-Anlage für die OMV Raffinerie Burghausen (Deutschland) zu planen und umzusetzen. Keine leichte Aufgabe. Daher wirkt er jetzt, nach den erfolgreich abgeschlossenen Testwochen und der offiziellen Inbetriebnahme sichtbar entspannter. In den letzten Jahren hat er wie ein Dirigent ein Orchester aus bis zu 750 internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleitet und aus Dutzenden von Einzelprojekten eine erfolgreiche Symphonie in C4 H6 zusammengestellt – die betriebsbereite Butadien-Anlage.
Geburtsort: Raffinerie Burghausen
„Alles an diesem Projekt ist gigantisch“, so Thomas Rieger. Schon 2014 ging es in die heiße Phase: während des Shut Down der Raffinerie Burghausen, der gesetzlich vorgeschriebenen, routinemäßigen TÜV Prüfung aller Raffinerie-Anlagen, wurde in etwas mehr als einem Monat die neue Butadien-Anlage in den bestehenden Raffineriebetrieb eingebunden. „Das ganze Team ist sehr stolz, dass alles so reibungslos geklappt hat und wir in dieser Phase im Zeitplan blieben.“
Ein Großprojekt wie die Butadien-Anlage ist wie ein Marathonlauf: Es erfordert Disziplin, ein klares Ziel vor Augen, aber vor allem einen langen Atem!
Thomas Rieger, Project Manager
Und stolz kann das Team auch sein:
4 Jahre von der Idee bis zur Inbetriebnahme hat es gedauert, bis der letzte Kollege von der Baustelle ging und die Anlage feierlich eröffnet wurde. In der Zeit wurden über 1 Mio Arbeitsstunden von einem Team von 750 Personen in den Spitzenzeiten geleistet. 111.190 m3 Erde wurden umgegraben, 8.360 m3 Beton und 1.200 t Rohrleitung wurden eingebaut. Dazu kommen noch 145 km Kabel, die in Kabelgräben verlegt wurden. Jetzt dominiert die Anlage die Raffinerie in Burghausen. Die höchste Kolonne ist 87 Meter hoch und damit sogar höher als Westminster Cathedral in London. Jeweils zwei Butadien- und C4-Tanks vervollständigen die Anlage.
Butadien: der Stoff aus dem die Reifen sind
Und warum der ganze Aufwand? Was ist Butadien? Und wo wird es eigentlich verwendet? Thomas Rieger lächelt: „Nun, man muss eigentlich fragen: Wo wird es nicht verwendet? Als Kunstfaser steckt Butadien in Kleidung und Schuhen, in Farben und Lacken und in Teppichböden und Möbeln. Außerdem kommt es in Papierbeschichtungen, Gehäusen von Computern oder in Spielzeug zum Einsatz. Wenn man diesen Text liest, dann sitzt man wahrscheinlich auf einem Butadien-Produkt oder hält es in der Hand.“ Aber das ist noch nicht alles. Butadien dient heute vor allem der Herstellung von Synthesekautschuk und ist damit ein elementarer Grundstoff für die Reifen- und Automobilindustrie. Thomas Rieger dazu: „Butadien ist ein sehr gefragter und wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie. Weltweit werden jährlich über 10 Millionen Tonnen produziert – eine Menge, wenn man daran denkt, dass es eigentlich ein geruchloses Gas ist. Das ist ein großer Wachstumsmarkt mit hohem Potential für uns – und daher produziert die OMV Butadien in den Raffinerien Burghausen und Schwechat.“